Der "Heimatbote" ist der Gemeindebrief der Ev.Kirchengemeinde Mümling-Grumbach. Er erscheint alle zwei Monate (Abonnenten).
Druck: | „Die Drucker“ grafik design, Reinheim |
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Bezugspreis: | 6,- €/jährlich |
Verteilung: | durch ehrenamtliche Austräger/innen |
Redaktion: | Elvira Bodenstedt, Rosemarie Schneider, Christel Meyer, Ruth Friedt, Tomas Hönig |
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"Seit wann wir wohl unser Gemeindeblatt haben ? Wir meinen, es
müsse schon immer da gewesen sein. Aber, wenn wir es recht
überlegen, fällt uns ein, dass es ja noch gar nicht alt
ist. Man schrieb 1914. Die wehrfähigen Männer standen
im Felde. Weihnachten 1914 kam wohl in vielen unseren Gemeinden
das erste Gemeindeblatt heraus. Bei der langen Dauer des Krieges
war nun freilich ein Durchhalten nicht leicht. Noch durfte das
Blatt nicht regelmäßig erscheinen."
"1920 war's, da wagten sich einige Gemeindeblätter heraus,
sogar in großem Format. Ein paar Pfarrer hatten sich
zusammengetan und mit 3 Seiten gemeinsamen Text und einer
besonderen Seite für ihre Gemeinde ein Blatt herausgebracht.
Aber von Monat zu Monat wuchsen die Schwierigkeiten und nur die
Dollars der amerikanischen Leser konnten noch das junge
Gemeindeblatt in der Flut der Inflation über Wasser
halten."
"So musste denn 1924 zum dritten Male begonnen werden. Und wir
haben es gewagt. Waren es zunächst acht Nummern im Jahr,
seit 1927 erscheint das Blatt monatlich."
Unter dem Titel "Die Heimatkirche" erscheint nun das evangelische
Gemeindeblatt für den Pfarrbezirk Mümling-Grumbach. Es
ist Bestandteil des Gemeindeblattes für die evangelischen
Kirchen der ehemaligen Herrschaft Breuberg. Verantwortlich
für den allgemeinen Teil ist Pfarrer Römheld zu
Sandbach, für den lokalen Teil Pfarrer Trapp zu
Mümling-Grumbach.
In der Weihnachtsausgabe des Jahres 1926 lesen wir : "Nun sind
wir auch in Mümling-Grumbach so weit, dass wir bald einen
Frauenverein haben werden. Die Gründungsversammlung ist
bereits gewesen, künftig soll alle 14 Tage am Freitag ein
Abend gehalten werden...".
Die redaktionelle Verantwortung für den lokalen Teil
wechselt im Laufe der nächsten Jahre recht häufig. Im
August 1927 übernimmt dies Pfarrer Koch aus Höchst
für 3 Monate, in der Weihnachtsausgabe 1927 Pfarrer Bickel
aus Mümling-Grumbach und im Jan 1929 Pfarrer Scriba. Im
Gemeindeblatt Dez 1929 erfährt man, dass die Kinder nun auch
die Gelegenheit haben, an einem eigens für sie
eingerichteten Kindergottesdienst teilzunehmen. "Das ist eine
Freude, wenn die kleine Gesellschaft das ganze Kirchlein
füllt und mit Begeisterung singt, zuhört oder selbst
redet. Auch die Etzen-Gesäßer und Hummetrother Kinder
stellen sich ebenfalls getreulich ein."
"Frau Stein hat aus Amerika einen richtigen Dollar für die
Übersendung des Gemeindeblattes geschickt!"
Im Juni 1932 ändert sich das Erscheinungsbild des
Gemeindebriefes. Der Umfang beträgt aber weiterhin 4 DIN A4
Seiten. Für den lokalen Teil der Ausgaben ist nun
Pfarrrassistent Zulauf zuständig. Über das kirchliche
Leben im Jahre 1932 erfahren wir im Jan 1933 folgendes:
"Unsere kirchlichen Vereine haben an der Jahreswende folgenden
Mitgliederbestand aufzuweisen gehabt: der Jugendverein: 12
Burschen und 32 Mädchen, Jungschar 25; die Jungmänner
sind in diesem Winter wegen des Mangels eines geeigneten
Versammlungsraumes noch nicht zusammengekommen. Der ev.
Frauenverein zählt z.Zt. 53 Frauen. Am hl. Abendmahl haben
im Laufe des letzten Jahres teilgenommen 493 Glieder unserer
Gemeinden, im Vergleich zu 333 Teilnehmern im Jahre
1931..."
Im Jan 1937 folgt ein kurzer Zahlenbericht: "Im Kirchspiel wurden
71 Hauptgottesdienste gehalten, 10 Nebengottesdienste, 6
Christenlehren und 15 Kindergottesdienste, die insgesamt von 2316
Männern, 3776 Frauen und 3469 Kindern besucht waren. Das
ergibt eine durchschnittliche Besucherzahl von 27 Männern,
43 Frauen und 34 Kindern. Zum heiligen Abendmahl kamen 424, das
sind 31,48% der landeskirchlichen Evangelischen."
Nach Beginn des Krieges erscheint der Gemeindebrief als
Nebenausgabe des Evangelischen Kirchenbote für Hessen. Vom
Jahre 1940 sind leider nur noch 2 Ausgaben im Archiv
vorhanden.
Dann klafft eine große Lücke und es beginnt wieder
mit der Nummer 2 im Mai 1952. Das Erscheinungsbild des
"Heimatboten" wird sich nun in den nächsten 47 Jahren nicht
wesentlich ändern.
Die Spuren des Krieges sind unübersehbar und noch im Februar
1953 lesen wir:
"Die letzte Konfirmation im Krieg, Ostern 1945 wurde von einem,
mit der Truppe durchziehenden, Pfarrer gehalten. Konfirmanden und
Angehörige sahen sich schon auf dem Heimweg von
Fliegerbomben bedroht und jäh aus dem Frieden des
Gotteshauses entrissen. Die beiden Glocken waren verstummt und
auch Pfarrer Heinz Simon eingezogen..."
Im November 1960 lesen wir im Heimatboten: "Mit dem Bau des
Pfarrhauses ist nun begonnen worden. Vor Wintereinbruch soll noch
das Dach gedeckt werden."
Die Statistik der Gemeinde aus dem gleichen Jahr sagt: "Getauft
wurden 38 Kinder, konfirmiert wurden 8 Jugendliche. Getraut
wurden 11 Paare. Zur letzten Ruhe mussten wir 14
Gemeindemitglieder bestatten."
Im Juni 1962 beschloss die Kirchengemeindevertretung eine
kleine Orgel, ein sogenanntes Orgelpositiv, anzuschaffen. Die
Firma Walcker & Co. in Ludwigsburg wird die Orgel bauen. Etwa
im Juli oder August soll sie aufgestellt werden. Wahrscheinlich
kommt die Orgel auf der Empore zu stehen, vielleicht aber auch im
Schiff der Kirche, an der Stelle, wo jetzt der Pfarrstuhl steht."
Im Heimatboten des September 1969 wird berichtet, das die
Baupläne für das neue Gemeindehaus in
Mümling-Grumbach genehmigt sind. Im Mai 1970 lesen wir dann:
"Der Gemeindehausbau ist nun tatsächlich in Gang gekommen. 6
Jahre hat es gedauert, bis es endlich so weit war. Infolge der
ständig steigenden Baukosten und Personalkosten wird es
immer schwieriger in unserer Landeskirche, Neubauten
durchzuführen. Hoffentlich weiß man es in unserer
Gemeinde zu schätzen, dass wir noch bauen
können..."
Viele Jahre bot der Heimatbote ein konstantes
Erscheinungsbild.Das sollte sich nun ändern.
1999 - es ist soweit. Ein Redaktionsteam wird gegründet und
im Jan 1999 erscheint die Nr. 0. Der Heimatbote erscheint nun im
Abstand von 2 Monaten und kommt in handlicher Heftform und
umfasst immerhin schon12 Seiten. Von nun an arbeiten
regelmäßig Ruth Friedt, Rosi Schneider, Klaus
Schimmel, Arno Jekel und Mike Rupprecht am Heimatboten. Einmal im
Monat treffen wir uns um die Inhalte zu besprechen.
Wer es bemerkt hat, im Laufe der Zeit wird der Heimatbote immer
dicker (wir sind jetzt bei 36 Seiten).
Im Apr/Mai 2002 bekam unser Heimatbote ein neues Gesicht. Wir
wollten damit alle Generationen in unserer Gemeinde ansprechen.
Auch das inhaltliche Konzept wurde überarbeitet. Von nun an
steht jede Ausgabe unter einem anderen Thema.
...Inzwischen sind immerhin 89 Jahre Geschichte des
Gemeindeblattes für Mümling-Grumbach,
Etzen-Gesäß, Forstel und Hummetroth vergangen.